Das Jahr begann mit einer Tachoreparatur (das Übliche: Ritzel mal wieder von der Welle gerutscht).
Wenn man das Zeug schon mal ausgebaut hat, dann kann man auch den Schwimmerkontakt für den Vorratsbehälter der Bremsflüssigkeit nachrüsten. Die Kontroll-Leuchte beanspruchte nun aber den Platz für Licht-, Nebel- und Nebelschluss-Kontroll-Leuchten.
Beim Bauen im Regen hat mir die ZV mit FB einen Streich gespielt und wegen zu geringer Spannung an der Zweitbatterie das Fahrzeug verriegelt. Beide Fahrzeugschlüssel im Auto und das ganze Werkzeug. Zum Glück war die Beifahrertür nicht vollständig verschlossen, so dass mit einer Fahrradspeiche die Tür entriegelt werden konnte.
Während unseres diesjährigen Pfingst-Ostseeurlaubes verabschiedete sich mit lautem Knall der Fensterhebemechanismus links. Also Elefantenband bemüht und Scheibe fixiert.
Das dicke Ende folgte in Form eines Einbruches am letzten Urlaubstag. Das Fenster auf der Beifahrerseite und die Tür gingen dabei zu Bruch. Blöd nur, dass wir die 800 km Heimweg noch vor uns hatten. Also sind wir zum nächsten Baumarkt gefahren und haben ein Provisorium gebastelt, welches uns eine (fast) normale Heimfahrt ermöglichte.
Wieder zu Hause angekommen, habe ich eine neue, gebrauchte Tür und Scheiben besorgt. Tatsächlich gab es sogar zufällig eine Tür in der gleichen Farbe und ohne nennenswerten Rost.
Die Reparatur des FH auf der Fahrerseite habe ich dieses Mal dokumentiert, es sah identisch aus wie auf der Beifahrerseite. Die untere Umlenkung des Fensterhebeseilzuges besteht aus Kunststoff und durch die Spannfedern ist ordentlich Zug auf diesem kleinen Teil. Man kann einen Blindniet einsetzen und schon hält die Sache wieder.
Da die Türen nun mal offen waren, habe ich die bitumenhaltigen Dämmmatten durch solche ohne Gestank ersetzt.
Da immer wieder neue Technik auf den Markt kommt, gab es wieder mal ein neues Radio, eines mit DAB+ von Continental. Kann man empfehlen, es ist wieder was für Radiofans.
DAB+, BT, USB in Kombination mit geringer Einbautiefe - das gibt es nicht oft
Einbau:
Es gibt keine richtige Einbauanleitung, auch keinen Installationshinweis für die mitgelieferte passive DAB-Antenne. Man sollte also schon einmal ein Radio eingebaut haben. Sind bereits ISO Konnektoren vorhanden, geht alles recht zügig. Die PINs 4 und 7 für Dauerplus und Zündungsplus müssen ggf. noch getauscht werden.
Erstinbetriebnahme und Bedienung:
Um es gleich vorweg zu nehmen: Ohne die Anleitung geht nicht viel. Und diese ist leider nur in englischer Sprache abgefasst. Die Menüs sind logisch aber nicht immer intuitiv aufgebaut. Viele der Eigenschaften des Radios sind ab Werk zunächst einmal deaktiviert, hier ist probieren angesagt. Leider führt zum Beispiel die versehentliche Änderung der Region zum Verlust der UKW Stationsprogrammierung (Presets). Toll sind die relativ großen Tasten. Das einzeilige Display ist ausreichend groß und gut ablesbar. Die zusätzlichen Symbole für z.B. Feldstärke, TA/TP sind unnötig klein geraten und quasi nicht zu erkennen. Beleuchtet sind Display und Tasten in einer (mir) angenehmen gelborangen Färbung. Auch nachts sind Display und Tasten gut ablesbar, die Helligkeit kann abgepasst werden. Die Uhrzeit wird automatisch gestellt (über DAB oder RDS), das kann kurz dauern.
Klang und Lautstärke:
In der individuellen Einstellung des Equalizers können Höhen und Tiefen in +/- 7 Stufen angepasst werden, die Auflösung könnte hier etwas besser sein. Balance L/R und Fader V/H sind ebenfalls einstellbar. Das Loudness muss extra aktiviert werden und ist in der Wirkung überraschend schwach. Die Lautstärke ist meist ausreichend, so richtig Wums hat das Radio aber nicht. Wird die Fahrzeugbatterie nicht geladen, kann volle Lautstärke zu plötzlichem Abschalten des Radios führen, vermutlich wegen Unterspannung. Insgesamt ist der Klang ausgewogen. Auffällig sind klanglichen Unterschiede zwischen Betriebsarten FM, DAB, USB und BT Streaming welche sich nicht individuell einstellen lassen.
Empfang:
Sowohl im UKW Betrieb (mit aktiver Bosch Scheibenklebeantenne) als auch im DAB+ Mode (mit der DAB Klebeantenne) ist der Empfang sehr gut. DAB+ In der Kombination mit einer Scheibenantenne ist der DAB+ Empfang das Beste, was ich bisher erlebt habe. Es werden viele Sender gefunden und auch bei geringer Feldstärke lange gehalten. Nach dem manuellen Start des Suchlaufes sind die gefunden Sender alphabetisch sortiert und nicht nach MUX Zugehörigkeit gelistet. Die Sender können in 3 DAB Bändern à 6 Stationen für den Schnellzugriff abgespeichert werden. UKW Der Suchlauf zur benachbarten Station ist schnell, Trennschärfe und Signal/Rausch Abstand sind gut. Auch hier gibt es 3 DAB Bänder mit je 6 Stationen für den Schnellzugriff. Der automatische Suchlauf dauert vielleicht wegen der vielen Stationen recht lang. Es werden alle Bänder belegt (überschrieben). DAB+ mit UKW Stationen mit unzureichender Feldstärke für DAB+ Wiedergabe können automatisch über UKW wieder gegeben werden. Das funktioniert leidlich. Der Zeitversatz zwischen UKW und digitalem Radio ist erwartet. Diese Funktion muss manuell in den Einstellungen für DAB aktiviert werden. MW/LW Ja es werden Stationen gefunden. Die Bänder MW und LW können deaktiviert werden. Bluetooth Audiostreaming und
Telefonie & BT Funktionalität:
Die testweise Kopplung eines Lumia 640 und eines iPhone SE funktionierte in wenigen Augenblicken. Audiostreaming arbeite ohne Aussetzer in guter Qualität. Titelinformationen in Textform werden nicht übertragen. Für Telefonie ist die Installation und Nutzung des externen Mikrofons empfohlen, da die Verständigung mit dem internen Mikrofon eher schlecht ist. Das externe Mikrofon muss im Menü erst aktiviert werden. Telefonbuchinformatinen werden nicht übertragen, die Nummernwahl am Gerät kann nur als Notbehelf durchgehen. Das Mobilgerät sollte sich also in einer stabilen Halterung befinden und kann dann für die Auswahl des Gesprächspartners genutzt werden. Die Telefonielautstärke ist ausreichend.
USB Wiedergabe:
Der einzige von mir getestete USB Stick wurde zügig eingelesen. Ordnerstrukturen werden beachtet und die Inhalte in alphabetisch / numerisch richtiger Reihenfolge abgespielt. Die Wiedergabeposition wird im nichtflüchtigen Speicher beim Ausschalten abgelegt und beim Wiedereinschalten an gleicher Stelle fortgesetzt. Titelinformationen und Albuminfos werden während der Wiedergabe in Textform angezeigt. Der Stick kann nur frontseitig gesteckt werden, lange Sticks können da schon mal im Weg sein. Die Anschaffung einer abgewinkelten USB Verlängerung oder eines extra kurzen USB Datenträgers ist empfehlenswert.
Fazit:
Das Gerät ist ganz klar etwas für Radiohörer. Die Empfangeigenschaften sind überdurchschnittlich. Wer die Designs von Becker und Grundig mochte, wird auch mit diesem Gerät glücklich. Die Funktionalitäten für Medienwidergabe und Telefonie gehen für gelegentlichen Gebrauch in Ordnung.
Für den fünften von fünf möglichen Bewertungsstern fehlt es an Ausstattung, Feinschliff und Liebe zum Detail.