2014 Verglasungsaktion

Mai:

Mir sind im Winter grün getönte Schiebefenster über den Weg gelaufen (nein nicht kostenlos, aber in einem Bestzustand). Und die Seiten- sowie die Ausstellfenster auch! Und eine heizbare Heckscheibe. Also wird die Verglasung auf grün umgebaut.

Anbei noch einige Worte zum Fenstertausch:

  • Ausbau Seitenscheiben / Heckscheibe: Es sollte draußen warm sein. Die Füße eignen sich gut um etwas Druck auf die Scheiben zu erzeugen, glatte Sohlen sollten es sein, man macht es sich auf den Sitzen liegend bequem und drückt um den Fensterrahmen herum alles erst einmal ab. Dann eine Ecke aussuchen und den Druck langsam und vorsichtig weiter erhöhen bis der Fenstergummi beginnt sich um den Scheibenrahmen zu legen. Spätestens jetzt sollte bereits oben erwähnter Helfer/in bereitstehen um das Altglas entgegen nehmen zu können. Vorsichtig weiter um den Fensterrahmen herum drücken.

  • Ausbau Frontscheibe: Zur Vorbereitung des Wiedereinbaus die Sonnenblenden abbauen, den Innenspiegel durch leichte Drehung am Spiegelfuß entfernen und Haltegriff abbauen. Außen die Scheibenwischer abbauen, wenn die Abdeckkappen runter sind kann auch das Sinterlager für die Wischerwelle geölt werden. Ausbau: Es wird oft davor gewarnt, die Scheibe könnte reißen. Ich habe die Frontscheibe wie die Seitenscheiben ausgebaut da ich nicht vorhatte das 28 Jahre alte Glas weiter zu nutzen. Die Scheibe ist jedoch nicht kaputt gegangen. Wenn man ganz sicher gehen will, muss man die Dichtung opfern (zerschneiden).

  • Ausbau Dreieckfenster und Seitenfenster. Türverkleidung abbauen, Dampfsperre lösen, Seitenfenster ein Stück herunterlassen. Alle Türschachtdichtungen (oben, unten, im Dreieckfenster herausnehmen), Schrauben am Fensterheber lösen, Scheibe nach oben heben, vorn mehr als hinten. Die Scheibe kann nun nach vorn heraus gefädelt werden. Das Dreieckfenster hat oben eine kleine Befestigungsschraube unter der Dichtung und unten eine Sechskantschraube, beide lösen. Die Dichtungen halten nun das Dreieckfenster. Etwas Rüttelei und das Fenster samt Rahmen kann aus dem Türschacht gefädelt werden. Man benötigt keine Gewalt! Wenn der Dreieckfensterrahmen im Türschacht hängt, kann man diesen vorsichtig mit einem Holz aufweiten. Das Abschrauben des Außenspiegels erweitert dabei den Arbeitsspielraum beträchtlich.

  • Einbau Seitenscheiben / Heckscheibe: Die Fensterrahmen vorbereiten, Rost entfernen, ggf. umwandeln, Rahmen falls nötig reparieren, neuen Schutz (Grundierung, Lack auftragen). Die Dichtungen um die sauberen Scheiben (bei Schiebefenstern um den Rahmen) auflegen. Dabei Innen/Außenseite beachten. In die Gummilippe der späteren Innenseite der Fensterdichtung eine sehr zugfeste, biegsame Schnur einlegen (1 ¼ bis 1 ½ Längen mit Überlappung, Kabel sind eher schlecht geeignet weil zu steif und nicht reißfest genug, z.B. "Profi Seilschnur" 1,7mm von Lidl, das Zeug ist super reißfest). Die Gummilippe schmieren (von Fetten wird abgeraten, Wachs scheint sich gut mit Gummi zu vertragen). Ich habe nur für den Einbau Melkfett (enthält Fett und Wachs) verwendet, sparsam aufgetragen und sofort nach dem Einbau der Scheiben wieder entfernt. Das Fenster wird mit der aufgelegten Dichtung auf den karosserieseitigen Scheibenrahmen aufgelegt. Helfer/in hält das Fenster von außen, innen wird die Dichtlippe mit Hilfe der Schnur über den Rahmen gelegt. Die Schiebefenster haben gegenüber dem Fensterglas etwas Übermaß, die Dichtungen wehren sich intensiv. Montagehandschuhe nicht vergessen!

Aktion Schiebefenster

  • Einbau Dreieckfenster und Seitenfenster: Erst das Dreieckfenster in den Türschacht einfädeln, die Dichtung so weit es geht nach vorn in den Türschacht pressen, das Dreieckfenster mit den Schrauben befestigen. Die vertikale Dichtung zur Fensterführung noch nicht einsetzen. Seitenfenster mit dem Vorderteil nach oben gekippt (geschätzt 15°) in den Türschacht einfädeln, von Helfer/in halten lassen und die Schrauben am Fensterheber anheften (noch nicht festziehen). Türschachtdichtungen beginnend mit der Dichtung am Dreieckfenster einsetzten, dann die untere Türschachtdichtung, dann die obere. Nun das Fenster einige Male auf- und abbewegen, zentrieren und dann die Schrauben am Fensterheber anziehen. Alles vorher Abgebaute wieder einbauen.
  • Einbau Frontscheibe: Den Fensterrahmen vorbereiten, Dachhimmel wieder festkleben (Kraftkleber) und ggf. den Fensterrahmen mit einer Ladung Karosseriedichtmasse befüllen. Fenster wie die Seitenfenster einbauen. Falls erforderlich die Dichtung zusammen mit der Scheibe ordentlich nachdrücken damit sich das Ganze setzen kann. Alles vorher Abgebaute wieder einbauen.

  • Die neue grün getönte Frontscheibe mit Grünkeil habe ich mit Dichtung bei W&B Autoteile incl. Versand für 130 Euro geordert. Sie wurde mit TNT in einem riesigen Karton angeliefert, insgesamt sehr empfehlenswert.


Aktion Frontscheibe

Letzter Streich - die beheizbare Heckscheibe

Erfahrungen kann man ja immer sammeln. Beim Ausbau der Heckscheibe bei molligen 30°C ist mir das erste Mal eine Scheibe zu Bruch gegangen. Nachdem die Scheibe sich bereits gut vom Rahmen abgelöst hatte, knallte es und ich saß ziemlich hilflos in einem großen Scherbenhaufen: Arbeitsschutzmäßig korrekt gekleidet in kurzen Hosen und Sandalen. Die kleinen Splitter waren überall, sie steckten in den Fingern und auch in den Beinen und vor allem in der kurzen Hose.

Nach der Beseitigung der unzähligen Scheiben ging es an den Einbau der Scheibe. Die Heckscheibe hat sich gewehrt wie keine andere je zuvor. Nach drei missglückten Versuchen zu zweit (mit Kathrin) musste der arme Nachbar mit ran, welcher eigentlich nur mit dem Hund spazieren gehen wollte. Zu dritt haben wir dann die Scheibe montiert bekommen, die zwei Herren drückten außen, während Kathrin mit der Schnur innen arbeitete.

Die Verkabelung der nun heizbaren Heckscheibe habe ich zunächst nur bis hinter das Rücklicht geführt, komplettiert wird später. Den Schalter habe ich bereits vorbereitet, "LED inside" wegen der defekten Birnchen welche von VW mit Schweißpunkten eingesetzt waren. Wechsel? Nicht vorgesehen, Glühfäden gehen ja bekanntlich nie kaputt.